Race Day

Nun war es also soweit. Ein Jahr lang Training um Training abgearbeitet und ein paar Wettkämpfe aus dem Training absolviert. Zudem war ich auch nie krank. Das ist schon fast 90% der Titelverteidigung.


Um 03.45 Uhr hiess es aufstehen, frühstücken, Startnummer Tattoos auf den Arm kleben und die restlichen Sachen zusammenpacken. Ich war bereits um 5.15 Uhr in der Wechselzone. Es war ein Gewusel aber doch total entspannt. Meine Bidons am Rad platzieren sowie noch ein wenig Luft in meine Pneus und ich war ready. Mein Start war um 07.10 Uhr, also noch viel Zeit um mit Beat zu plaudern und dem Treiben zuzusehen. Von Nervosität keine Rede.

Etwa so um 06.20 Uhr entschloss ich bereits meinen Schwimmanzug anzuziehen. Beim Hochziehen spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Mein Reissverschluss war kaputt😞 Oh Schreck. Ich kurz in Panik. Tja, dann Schwimme ich halt ohne Anzug. Beat hatte dann die Idee, dass wir die Sicherheitsnadel von meinem Chip nehme, welche ich immer anbringe, damit ich den Zeitchip ganz sicher nicht verliere. Gesagt getan und ich hoffte, dass das klappte.
Da wieder nach Altersklassen gestartet wurde (ich war in der Drittletzten), stellte ich mich in die vordere Reihe. Bereits nach dem ersten Viertel der Schwimmstrecke schwammen wir auf die Athletinnen auf, welche 5 Minuten vor uns gestartet sind. Bei der Hälfte der Schwimmstrecke gab es kurz ein Gerangel, da wir um ein Schiff mussten bevor wir dieselbe Strecke zurückschwimmen mussten. Mein Anzug hielt, was für ein Glück. Dafür kassierte ich einen Rückstand von etwa 13 Minuten auf die Erstplatzierte in meiner AK.

Auf dem Rad war ich nur am überholen. Mein Rad (= Hellfire) wurde seinem Namen gerecht🙂 Man muss auch sagen, dass es dieses Jahr nicht so heiss und windig war. Selbst die Seitenwinde (= Mumuku Winde) nach der Hälfte der Radstrecke waren nicht vorhanden. Auf dem Rückweg hatten wir zuerst Rückenwind und auf dem Highway Gegenwind. Es hielt sich aber alles im Rahmen. Aber auch da, das nächste Missgeschick. Ca. bei 130 km übersah ich beim runterfahren eine Bodenwelle und mein Bidon mit meiner Nutrition war irgendwo im Nirvana. Somit blieb mir nichts anderes übrig, von da an die Verpflegung vom Rennveranstalter zu nehmen. Was natürlich immer heikel ist wegen Magenproblemen. Der Rückstand auf die Erstplatzierte schmolz auf 5 Minuten.

Beim Lauf wurde es dann plötzlich doch noch heiss und ich hangelte mich von Verpflegungsposten zu Verpflegungsposten. Bei Kilometer 28 überholte ich dann die Erstplatzierte von da an war für mich klar, alles oder nichts. Doch es wurde hart und härter. Zwischendurch musste ich sogar marschieren.

Kurz vor dem Ziel wartete Beat auf mich und es reichte sogar für eine Umarmung. Nicht so wie letztes Jahr!
Vor genau zehn Jahren startete ich das erste Mal auf Hawaii. In der Zwischenzeit habe ich drei Salatschüsseln und eine Müeslischüssel. Wer hätte das gedacht!

mahalo nui iā ʻoe